Direkt vom Erzeuger erreichte uns kurz vor Weihnachten die große Kiste leuchtender, reifer Orangen, dazu Mandarinen und Zitronen. Beim Verzehr kommen wir ins Überlegen. Wohin nun mit den Schalen der Zitrusfrüchte? Gartenkompost oder Restmülltonne?
Kompost im Garten
Aus den Gärten unserer Großeltern war er nicht wegzudenken – der Komposthaufen in einer Ecke am Rande des Gartens. Heute gibt es die Möglichkeit die organischen Abfälle der Küche und des Gartens über die Biomülltonne oder den zentralen Wertstoffhof zu entsorgen. Wir raten dringend davon ab! Denn: der Komposthaufen ist das Glück Ihres Gartens. Innerhalb kurzer Zeit bildet sich aus den natürlichen Abfällen wertvoller Humus für Ihren Garten. Das Kompostieren ist damit eine Möglichkeit Nährstoffe und organische Substanz in den Garten zu bringen und damit die Struktur und Durchlüftung des Bodens zu verbessern. Im Kompost erhalten Sie wichtige Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium sowie Spurenelemente, und dass in einem ausgewogenen Verhältnis.
Der typische Komposthaufen ist an einem Plätzchen im Halbschatten oft am Rand Ihres Gartens zu finden. In einer Art Schichtaufbau wechseln sich trockene mit nassen Materialien, Küchen- und Gartenabfälle ab. Damit Kleinstlebewesen wie Regenwürmer und Mikroorganismen des Bodens Zugang haben, ist der Kompost nach unten offen.
"Alles" in den Kompost
Viele Gärtner*innen möchten die Schalen von Zitrusfrüchten nicht auf Ihrem Kompost sehen und sprechen für diese organischen Reste ein Kompostverbot aus. Dieses Verbot beruht auf zwei grundlegend falschen Annahmen. Erstens: Naturgärtner*innen haben Angst konventionelle Zitrusfrüchte zu kompostieren, um die Komposterde, die entsteht, nicht mit Schadstoffen zu kontaminieren. Hintergrund: Konventionell gewachsenes Obst wird mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt und für die Transportzeit mit Hilfe von Wachsen länger haltbar gemacht. Diese Handlungsweise unterstützen wir nicht, aber der Kompost wird deswegen nicht mit einer großen Menge von Schadstoffen verunreinigt und somit unbrauchbar. Entscheiden Sie sich für Bio Zitrusfrüchte, so stellt dieses Problem kein Problem mehr dar 😊
Zweitens: Viele Gärnter*innen haben Angst, dass sie beim Umsetzen des Kompost und dem Sieben der Komposterde reihenweise von Orangenschalen überrascht werden. Sicherlich sind Orangenschalen dicker als z. B. Gurkenabschnitte. „Gute” Komposterde sollte zwei bis drei Jahre ruhen, bevor Sie diese als reifen Kompost in Ihrem Garten nutzen können. Bis dahin haben die Mikroorganismen des Komposthaufens ganze Arbeit geleistet und alles zuverlässig zersetzt. So lange der Anteil an Zitrusfrüchte im Laufe eines Jahres nicht mehr als 10 % einnimmt, sind Schalen, am besten zerkleinert, kein Problem!